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Tag: Demokratie

Na, zufrieden Ihr Scharfmacher?

Man stel­le sich vor: Bei einer Demons­tra­ti­on am Kott­bus­ser Tor in Ber­lin mischen sich aus­län­di­sche Poli­ti­ker und Gut­men­schen  unter die Pro­tes­tie­ren­den und hei­zen deren Stim­mung immer mehr an. Nicht-Regie­rungs-Orga­ni­sa­tio­nen (NGO) ande­rer Län­der rich­ten Büros, Stif­tun­gen, Insti­tu­te und »alter­na­ti­ve Bot­schaf­ten« ein, orga­ni­sie­ren Finan­zie­rung, Logis­tik, Cate­ring, Kom­mu­ni­ka­ti­on der Pro­tes­tie­ren­den. Die Bun­des­kanz­le­rin wird auf­ge­for­dert, sofort mit den Demons­tran­ten zu ver­han­deln, oder zurück­zu­tre­ten, ansons­ten wer­den ihre Kon­ten eingefroren …

Nicht denk­bar? In Deutsch­land wahr­schein­lich nicht; aber woan­ders schon.
Wie heißt es doch? … und willst Du nicht mein Part­ner sein, so schlag ich Dir den Schä­del ein.

Afgha­ni­stan, Liby­en, Syri­en, Mali, Bos­ni­en, Her­ze­go­wi­na, Koso­vo, Ser­bi­en, Ägyp­ten, Kon­go, Geor­gi­en, Ukrai­ne  … der gan­zen Welt brin­gen wir Frie­den und Demo­kra­tie – denn: Wir sind die Guten!

Am deutschen Wesen soll die Welt genesen #2

Die Schwei­zer haben abge­stimmt – gegen die Mas­sen-Zuwan­de­rung von Aus­län­dern. Und was fällt deut­schen »Demo­kra­ten« und die ihnen höri­gen­und gleich­ge­schal­te­ten Medi­en dazu ein? Sie beschimp­fen wie­der ein­mal die Bewoh­ner eines sou­ve­rä­nen Staa­tes und UN-Mit­glieds ob ihres höchst demo­kra­ti­schen Votums.
Was erlau­ben Schweiz?! Wie­der ein­mal haben die Eid­ge­nos­sen ihren Ober­leh­rer Deutsch­land nicht um Rat gefragt. Sie hät­ten dann schon zu  hören bekom­men, wie Volks­be­fra­gun­gen aus­zu­ge­hen haben, schließ­lich hat Deutsch­land auf die­sem Gebiet eine star­ke Tra­di­ti­on. Schwei­zer ware schwa­che, wie Fla­sche leer!

ralf_stegner_spdDer immer sehr sym­pa­thisch rüber­kom­men­de stell­ver­tre­ten­de SPD-Vor­sit­zen­de Ralf »Flie­ge« Ste­g­ner,  die­ser rote Ober­india­ner  twit­ter­te »Die spin­nen, die Schwei­zer!«. Und: »Geis­ti­ge Abschot­tung kann leicht zur Ver­blö­dung füh­ren.« Der Mann weiß Bescheid.

Wolfgang-Schaeuble-cdu

Finanz­mi­nis­ter Wolf­gang »Kral­le« Schäub­le erhebt ankla­gend sei­ne gekrümm­te Rech­te: »Die­se Ent­schei­dung wird eine Men­ge Schwie­rig­kei­ten für die Schweiz ver­ur­sa­chen« droh­te er in ARD-Kame­ras. Ja, so sind sie, deut­sche Demo­kra­ten, wenn mal ernst gemacht wird mit Demo­kra­tie. Sie rei­hen sich ein, in die Kaval­le­rie eines Peer »Leut­nant« Stein­brück.

Und nie­mand von den ach so unab­hän­gi­gen Jour­na­lis­ten stellt die Gretchenfrage…

BRDDR, oder wie.… oder was?

Wer die DDR bewußt vom ers­ten bis zum letz­ten Tag ihrer Exis­tenz erlebt hat, kon­sta­tiert, daß sie der heu­ti­gen Bun­des­re­pu­blik erschre­ckend ähn­lich war. Schlim­mer noch: Die Bun­des­re­pu­blik wird der DDR zuneh­mend ähn­li­cher; DDR rel­oa­ded sozu­sa­gen. Damit mei­ne ich bei­spiels­wei­se die Gleich­schal­tung der Medi­en, das ver­ord­ne­te Ver­harm­lo­sen von Pro­ble­men, das befoh­le­ne Leug­nen unan­ge­neh­mer Tat­sa­chen , das Aus-dem-Kaf­fee­satz-Lesen, der Dress­code-Unsinn, das Erfin­den von Posi­tiv­mel­dun­gen, das Umdeu­ten von Nie­der­la­gen in Erfol­ge, Sprach­ter­ror-Befeh­le, die ver­schämt mit poli­ti­cal cor­rect­ness umschrie­ben wer­den u.a. .
Und ja, es ist nicht zu glau­ben: Auch das (in der Bun­des­re­pu­blik par­ti­el­le) Nicht-Sin­gen-Dür­fen der Natio­nal­hym­nen ist deckungsgleich.
Sogar in der DDR wur­den grund­le­gen­de Geset­ze, wie etwa die Ver­fas­sung, das Fami­li­en­ge­setz und das neue Zivil­ge­setz­buch in der Pres­se ver­öf­fent­licht ‑und soweit mög­lich und zuge­las­sen- von allen Bür­gern diskutiert.
Vor allem das Demo­kra­tie-Geschwa­fel der Regie­ren­den damals und heu­te ähnelt sich doch sehr. Sicher, heu­te kann ich frei wäh­len – aber ist freie Wahl alles an Demo­kra­tie? Wenn es ernst wird, hat das Volk auch hier und heu­te gefäl­ligst sei­nen Mund zu hal­ten. Oder kann ich mich nur nicht mehr erin­nern an Volks­be­fra­gun­gen zum The­ma Euro-Ein­füh­rung, EU-Ver­fas­sung, EU-Bei­tritt? Gut erin­nern kann ich mich dage­gen an die Wor­te des Ber­li­ner Regie­ren­den Par­ty­meis­ters, für den Ergeb­nis­se einer Volks­be­fra­gung von vorn­her­ein nicht rele­vant sind.
Wer nach der Wen­de gehofft hat­te, in einer ech­ten Demo­kra­tie leben zu kön­nen, fin­det vor:

  • Eine Dik­ta­tur selbst­ge­fäl­li­ger Polit­bon­zen, die sich selbst als Par­tei­füh­rung bezeich­nen und verstehen.
  • Einen uner­träg­li­chen Klün­gel loka­ler Polit-Paten die an ihrem Filz und Mief fast ersticken.
  • Polit-Clowns, die auf Par­ties im Tak­te wackeln, anstatt hin­ter ihrem Schreib­tisch zu arbeiten.
  • Man sieht Funk­ti­ons­trä­ger, die außer dem Par­tei­buch kei­ner­lei Kom­pe­tenz für ihr Amt besitzen.
  • Man sieht eine Arma­da von Staats­die­nern, Hof­schran­zen, Befehls­emp­fän­gern und ‑beson­ders eklig- will­fäh­ri­gen jour­na­lis­ti­schen Steig­bü­gel­hal­tern, die samt und son­ders im vor­aus­ei­len­den Gehor­sam alles tun, damit ihre gene­rö­sen Bröt­chen­ge­ber wei­ter mit Igno­ranz und Arro­ganz gegen den Wil­len des Vol­kes regie­ren können.

Sicher, es gibt kei­ne Toten an den heu­ti­gen Gren­zen und auch kei­ne Sta­si-Gefäng­nis­se a lá Hohen­schön­hau­sen, es gibt freie Wah­len und jeder darf Schil­der in die Luft halten.
Aber schon bei Repres­sa­li­en gegen “Abweich­ler” inner­halb poli­ti­scher Par­tei­en und dem Zei­gen der israe­li­schen Staats­flag­ge gibt es nur noch mar­gi­na­le Unter­schie­de zwi­schen DDR und Bundesrepublik.

Man hät­te im Zuge der Wen­de vie­les anders und man­ches bes­ser machen kön­nen, aber man woll­te nicht.

Was nach dem Bei­tritt der Neu­en Län­der zu den Gebrauch­ten Län­dern als Witz kur­sier­te ‑die Ver­ei­ni­gung sei nur eine Übung der DDR-Staats­si­cher­heit- ist ent­ar­tet: Das war kei­ne Übung, das ist Ernst.

Die DDR hat heu­te 10 Neue Bezir­ke mehr. So ist das.

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